EEG-Novelle: Ambitionierte Ausbauziele ohne Masterplan (Teil 2)

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„Mit dem vorliegenden Entwurf der EEG-Novelle nimmt die Bundesregierung mit vollen Segeln Kurs auf eine Stromlücke in den kommenden Jahren“, so Tim Warnecke, Energiestratege bei der enexion Group. Eine Stromlücke beschreibt in der Elektrizitätswirtschaft die absehbare Verletzung des Gleichzeitigkeitsprinzips: Der prognostizierten Stromnachfrage müssen jederzeit ausreichend nutzbare Stromerzeugungskapazitäten gegenüberstehen.

Mit dem Atom- und Kohleausstieg verliert der Wirtschaftsstandort Deutschland zunehmend zuverlässig steuerbare Kapazitäten. Gleichzeitig nimmt die wetterabhängige, nicht steuerbare Einspeisung in das deutsche Stromnetz zu. Dies führt bereits regelmäßig zu teuren Importen an sonnen- und windarmen Tagen und vice versa.

Für die Energiestrategen der enexion Group ist diese Problematik nicht neu. enexion-CEO Björn Vortisch warnte bereits Anfang des Jahres vor einer Stromlücke in der Wirtschaftszeitschrift Capital. In einem aktuellen Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) betont der enexion-Geschäftsführer die Relevanz einer verlässlichen Stromversorgung für die Digitalisierung des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Mit der EEG-Novelle soll der Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung noch einmal massiv erhöht werden. Nachhaltige Ansätze lässt der Entwurf jedoch vermissen: Förderungen für Ausgleichskraftwerke oder Speichertechnologien, die während einer Wind- und/oder Dunkelflaute einspringen – Fehlanzeige. Nennenswerte Schritte in Richtung Sektorenkopplung oder Wasserstoffwirtschaft – Fehlanzeige.

Die enexion Group fordert dringend Nachbesserung des Entwurfes: Ein Ansatz sei die konsequente Kopplung des Ausbaus erneuerbarer Erzeugungskapazitäten an den Zubau von Speicherkapazitäten. „Ohne Masterplan droht die Energiewende zu scheitern“, kommentiert CEO Björn Vortisch die aktuelle Lage im energiepolitischen Komplex.

Die enexion-Gruppe unterstützt als Dienstleister Industrie- und IT-Unternehmen bei allen Fragen der nachhaltigen Energiewettbewerbsfähigkeit. Ein Schwerpunkt sind energiekostensensible, mittelständische Produktionsunternehmen, die im internationalen (Standort-) Wettbewerb stehen (z.B. aus der heimischen Kabel- und Elektroindustrie, Metallverarbeitung etc.). Mit auf die deutsche Energiepolitik und -regulation spezialisierter Fachexpertise ist enexion Teil von Expertenpanels verschiedener Verbände und Organisationen, um eine wirkungsvolle Energiepolitik mit konkreter langjähriger Praxiserfahrung zu unterstützen.