EEG-Novelle: Wie das EEG die Digitalisierung bremst – Anregungen für eine Zukunftsreform der besonderen Ausgleichsregelung (Teil 5)

/ enexion

„Damit Deutschland den Anschluss im internationalen Wettbewerb nicht verliert, fordern wir, dass künftig auch Rechenzentren von der EEG-Umlage befreit werden“, so Tim Warnecke, Energiestratege bei der enexion-Group, in einem Artikel des Windkraft-Journal.

Die besondere Ausgleichsregelung ist ein grundlegend richtiges Instrument zum Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Aktuell kann die EEG-Umlageprivilegierung ausschließlich von Unternehmen mit Listenzugehörigkeit beantragt werden. Eine Vielzahl Unternehmen anderer, nicht in der Anlage 4 des EEG als stromkosten- oder handelsintensiver Branchen erfasster Wirtschaftszweige, werden vollständig mit der EEG-Umlage belastet. Die relativ hohen deutschen Stromkosten stellen einen erheblichen Wettbewerbsnachteil dar.

Das veraltete, starre Erfordernis der Listenzugehörigkeit ist längst überholt: Die Wertschöpfung hat sich im vergangenen Jahrzehnt verschoben. Flankierende Angebote zum Produkt selbst nehmen an Bedeutung zu. Gerade im datengetriebenen Zukunftswettbewerb droht Deutschland den Anschluss zu verlieren. Für die Digitalisierung notwendige Investitionen in Rechenzentren werden nicht im notwendigen Umfang getätigt. Wesentliches Hemmnis sind die europaweit höchsten Stromvollkosten (für Rechenzentren, Quelle: Bitkom e. V.), verursacht insbesondere durch die EEG-Umlage.

Dominik Weyland, Head of Consulting ergänzt die Forderung der enexion Group: „Die starre Listenzugehörigkeit ist mit der Innovationskraft und sich schnell wandelnden Geschäftsmodellen der deutschen Wirtschaft nicht vereinbar. Es gilt auch im Energiekomplex faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen. Zukünftig sollten alle Unternehmen mit der notwendigen Stromkostenintensität die Privilegierung in Anspruch nehmen können. Dies ist eine wichtige Forderung, um nicht in zunehmenden Widerspruch zu den formulierten Digitalisierungsambitionen der Bundesregierung zu stehen.“

Die enexion-Gruppe unterstützt als Dienstleister Industrie- und IT-Unternehmen bei allen Fragen der nachhaltigen Energiewettbewerbsfähigkeit. Ein Schwerpunkt sind energiekostensensible, mittelständische Produktionsunternehmen, die im internationalen (Standort-) Wettbewerb stehen (z.B. aus der heimischen Kabel- und Elektroindustrie, Metallverarbeitung etc.). Mit auf die deutsche Energiepolitik und -regulation spezialisierter Fachexpertise ist enexion Teil von Expertenpanels verschiedener Verbände und Organisationen, um eine wirkungsvolle Energiepolitik mit konkreter langjähriger Praxiserfahrung zu unterstützen.